Unsere Erfahrungen "in" Borkum

Am 16. Mai 2022 um 5:00 Uhr war es soweit: War das eine Aufregung, als nach über zwei Jahren mal wieder eine Klassenfahrt der Stufe 7 durchgeführt werden konnte. Zwei Busse mit insgesamt 90 Schülern der Klassen 7a – 7d setzten sich mit 10 Begleitlehrern/innen in Bewegung nach Borkum. Die Fahrt verging wie im Fluge und voller Erwartung, kamen wir gegen 15:30 Uhr in Eemshaven (Holland) an, wo wir unsere Busse entluden und mit unseren Koffern zur Fähre gingen. Die Fährfahrt nach Borkum dauerte ungefähr 40 Minuten, allerdings verzögerte sich die Abfahrt, weil zwei Stahlseile der Rampe, auf der die Autos auf die Fähre fuhren, rissen und so die Rampe auf das Deck der Fähre krachte. Gott sei Dank wurde dabei nur ein Geländer der Fähre beschädigt. Als wir auf der mit 31m² größten ostfriesischen Insel ankamen, warteten bereits zwei Anhänger auf uns, in die wir unsere insgesamt 105 Koffer verluden. Danach gingen wir in ein eigenes Abteil des Zuges, der uns die restlichen 5,5km in das Inselinnere, zur Stadt Borkum, brachte. Bei schönem Wetter liefen wir dann noch ca. 20 Minuten vom Bahnhof zu unserer Unterkunft, der MS Waterdelle, die nun für eine Woche unser Lebensmittelpunkt sein sollte. Als wir um 19:00Uhr ankamen, gab es ein leckeres Abendessen. Im Anschluss entluden wir die zwei Anhänger und gingen auf unsere Zimmer, um uns einzurichten.
Später traf sich jede Klasse für sich zum gemeinsamen Abendschluss und dankte Gott für die Bewahrung auf dem langen Weg. Wie vereinbart gaben wir unsere Handys ab und gingen schlafen. Wir waren gespannt, wie die erste Nacht auf einer Insel werden würde und fieberten den vielen Aktivitäten, die geplant waren entgegen.

Unser Dienstag startete nach dem Frühstück direkt mit dem ersten Programmpunkt. Alle erhielten mit großer Freude ihre Fahrräder, mit denen wir dann unsere Ausflugsziele auf der ganzen Insel erreichen konnten. Doch der erste Tritt in die Pedale sowie die ersten 100m waren für jeden ziemlich gewöhnungsbedürftig. Der Sitz war hoch und der Lenker besonders krumm gebogen. So brauchten alle einige Meter, um sich an das geliehene Gefährt zu gewöhnen.
Für zwei Klassen ging es dann auch gleich los. Ihre erste Tour führte sie zum Heimatmuseum, welches früher hinter dem alten Deich lag, als die Insel noch kleiner war. Im Museum konnten wir viel über Borkum erfahren und betrachten, welche Vogel- und Landtiere auf der Insel leben. Besonders interessant waren die Informationen und die Ausstellung über die Schweinswale und dem damit verbundenen Walfang, der eng mit der Geschichte von Borkum verbunden ist. Vor allem aber konnten wir ein Schweinswalskelett von 11m Länge bewundern.
Auch wenn wir in diesem Jahr den Seenotretter nicht besichtigen konnten, so erfuhren wir einiges über die Anfänge und die Geschichte der Seenotrettung. Kein hochmodernes, dafür aber eins der ersten Ruderboote aus Eisen, bot das Heimatmuseum zur Besichtigung, wodurch das damalige Risiko der Seenotretter anschaulicher und damit besser vorstellbar wurde.
Nachdem Fotos von den Exponaten gefertigt waren, ging es mit dem Fahrrad über die wunderschöne Strandpromenade zurück zum Haus Waterdelle, wo das erste köstliche Mittagessen wartete. Die Verpflegung war die ganze Woche über ausgezeichnet.
Am Nachmittag machten sich zwei Klassen auf den Weg zum Badestrand, wo direkt das kalte salzige Nass ausprobiert wurde. Nachdem es uns dann doch etwas kalt wurde, nahmen wir die nächste Herausforderung an. Diese lautete, eine Person vom Zustand „auf“ Borkum, in den Zustand „in“ Borkum zu bringen. So wurden dann nacheinander einige von uns in den Sandstrand von Borkum vergraben. Währenddessen die Mädchen sich verbuddelten, suchten einige Jungen Austern, mit dem Ziel Perlen zu finden. Nach eigenen Angaben der Jungs solle sich in jeder fünften Auster eine Perle befinden. Da aber ein Taschenmesser zerbrach und die anderen Austern sich auch nicht öffnen ließen, kann diese Aussage leider nicht bestätigt werden. Mit Strandfußball, Volleyball, einer Sandschlacht und dem Buddeln eines mindestens 1m tiefen Lochs verging der Nachmittag wie im Flug.
Da bereits der erste Tag sehr viel Eindrücke und Erlebnisse lieferte, wurde der Abend in den jeweiligen Klassen in ihren Gruppenräumen abgeschlossen. Wie kann man am besten einen solchen Tag festhalten? Na klar, in dem man sich die Zeit nimmt, um seine Erlebnisse aufzuschreiben, seine schönste Erinnerung als Bild zu zeichnen und die lustigsten Sprüche in unserem Inselheft zu notieren.

In der ganzen Woche konnten wir viel über Borkum erfahren und die Atmosphäre dort kennenlernen. Es war allgemein eine sehr schöne Zeit, in der wir viel unternommen haben, wie zum Beispiel eine Stadtrallye, eine Wattwanderung oder die Besichtigung des Feuerschiffs. Wir hatten die Möglichkeit durch die Besichtigung des Leuchtturms, schöne Radtouren, Strandbesuche und einen Sonnenuntergangsspaziergang die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen. Besonders süß waren die Robben, die wir an einem Tag auf einer Sandbank gesehen haben.
Für viele von uns war das Gezeitenland ein Höhepunkt, wo wir surfen konnten. Darauf haben sich die meisten schon am Anfang der Woche gefreut. Aber auch die freie Zeit war super, weil wir Billard, Tischkicker, Fußball oder Basketball in den unteren Räumen der Waterdelle spielen konnten und Zeit mit unseren Freunden verbracht haben. Insgesamt haben wir viele Spiele gespielt - das Schmugglerspiel, Geländespiele und Brettspiele. Es gab also viel Action und Spaß.

Ein weiteres Highlight war der Inselgottesdienst am Sonntag, den die Lehrer/innen und Schüler/innen zusammen gestaltet haben. Vom Aufbau über die Deko, den Gesang, Tanz, Theater und die Andacht bis hin zu einem kleinen Andenken und dem Abbau wurde alles von uns organisiert. Am 23. Mai ging es nach dem Abschied von der Insel am Vortag, mit der Fähre und dem Bus wieder zurück nach Hause. Abschließend lässt sich festhalten:
Es war eine wunderschöne Zeit, die uns wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wir danken Gott für die Eindrücke, den Spaß, die Gespräche und seinen Segen.